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Ferati gewinnt 100 Meilen von Mugello

Jasin Ferati / Newsletter Nr. 6 / 2022 (25. September)

Ferati gewinnt 100 Meilen von Mugello

 

Nach dem vierten Platz im Sprint hat Jasin Ferati bei schwierigen Verhältnissen das 100-Meilen-Rennen von Mugello gewonnen. Vor dem Finale liegt der Winterthurer im Porsche Sprint Challenge Suisse nur noch neun Punkte hinter Leader Jürg Aeberhard.

 

Wechselbad der Gefühle mit einem versöhnlichen Ende für Jasin Ferati im Autodromo Mugello. Statt aus der kurz vorher eroberten Pole-Position musste der Porsche-Förderpilot aus der Boxengasse zum Sprintrennen antreten. Auf der abtrocknenden Piste hat er eine beeindruckende Aufholjagd gezeigt, ist auf den vierten Platz vorgefahren und hat sich auch die Extrapunkte für die schnellste Rennrunde gesichert.

 

Nicht minder aufregend für das 19-jährige Winterthurer Talent gestaltete sich bei Starkregen das hinter dem Safety-Car gestartete Langstreckenrennen der Porsche Sports Cup Suisse mit fast 50 Fahrzeugen unterschiedlicher Kategorien auf der Strecke. Aus der sechsten Startposition katapultierte sich Ferati mit tollen Manövern bis zum obligatorischen Boxenstopp an die Spitze des Feldes, sah sich dann aber wegen eines zu langsamen Fahrers in der Boxeneinfahrt wieder hinter seinen Meisterschaftskonkurrenten Jürg Aeberhard zurückversetzt. Scheinbar unbeeindruckt vom erneuten Tiefschlag ging der Porsche-Junior ein zweites Mal am Berner Routinier vorbei und sah nach 31 langen Runden im Regen als Erster die Zielflagge.

 

„Dieser Sieg bei anspruchsvollen Bedingungen ist das Grösste und Emotionalste, das ich im Motorsport bisher erlebt habe“, gestand Ferati. „Ich habe gejubelt, war den Tränen nahe und wusste nicht mehr, was alles geschehen ist bei diesem Tanz auf vier Rädern, in dem in jeder Kurve Gefahren lauerten.“ Dass es ihm trotz vieler Schrecksekunden gelungen ist, die Nerven und die Übersicht zu behalten, war so etwas wie eine Reifeprüfung. „Schon beim ersten Qualifying spürte ich, dass in Mugello diesmal mehr möglich ist als der zweite Platz und das hat sich bewahrheitet,“ sagte er.

 

Was folgte, war ebenso überraschend wie frustrierend. „Ein kurzer Platzregen vor dem Start hat alles durcheinander gebracht. Aus diesem Grunde ist es mir nicht gelungen, rechtzeitig auf die Aufwärmrunde zu gehen. Ich musste deshalb in der Boxengasse warten, bis alle anderen gestartet waren und dann dem Feld mit kalten Reifen hinterher fahren. Das war aufwühlend und ernüchternd,“ verriet der Winterthurer. „Ich war wütend, bemühte mich trotzdem, die Konzentration nicht zu verlieren und fand bei jedem gelungenen Überholmanöver immer mehr Spass an den extremen Verhältnissen. Ich wagte viel, um nach vorne zu kommen und habe es geschafft, mich von P18 auf P4 zu verbessern. In diesem Moment war meine Welt schnell wieder in Ordnung.“ 

 

Aber nicht für lange. Vor dem Endurance-Rennen regnete es so stark, das es unmöglich schien,  ein Rennen zu fahren. „Schon in den ersten Runden  hinter dem Safety-Car sind viele von der Strecke gerutscht. Auch ich war mehrmals nahe dran, habe es aber geschafft, auf der Piste zu bleiben und den 510 PS starken Porsche 992 GT3 Cup unter Kontrolle zu verlieren. Mit dem Vormarsch vom sechsten auf den ersten Platz machte ich so etwas wie das Rennen meines Lebens“, fand Ferati. „Ich freute mich riesig, war sprachlos und habe die Situation einfach nur genossen. Ich habe den Meistertitel nicht aus dem Visier verloren und fiebere schon jetzt den entscheidenden Rennen mit dem Team Fach Auto Tech entgegen.“ Vier von 13 Punkten Rückstand sind schon einmal gut gemacht. 

 

Gesamtwertung (10/12 Rennen): 1. Jürg Aeberhard (Biglen), ANT Performance, 255 Punkte; 2. Jasin Ferati (Winterthur), Fach Auto Tech, 246 Punkte; 3. Gregor Burkhard (Waltenschwil), Sportec Motorsport, 151; 4. Alexander Schwarzer (Madrid), Fach Auto Tech, 129; 5. Ernst Keller (Regensdorf), Sportec Motorsport, 124; 6. Sébastien Pidoux (Cossonay), ANT Performance, 79; 7. Marc Arn (Zürich), Swizz Evenzz, 73. 8. Peter Hegglin (Schwerzenbach), Fach Auto Tech, 69.

 

Letzte Rennen: 29. Oktober, Misano (Zwei Sprintrennen und ein Stunden-Nachtrennen).