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Achterbahnfahrt in den Ardennen

Jasin Ferati / Newsletter Nr. 4 / 2023 (30. April)

Achterbahnfahrt in den Ardennen

 

Schwieriger Saisonstart für Jasin Ferati im Porsche Carrera Cup. Der Speed war nach einem schlechten Qualifying da, doch Disqualifikation und Penalty warfen ihn weit zurück.

 

Aller Anfang ist schwer: Nach vielen Zwischenfällen und Überholmanövern ist Jasin Ferati bei seinem Debüt im Porsche Carrera Cup Deutschland knapp ausserhalb der angestrebten Punkte auf den Plätzen 21 und 19 ins Ziel gekommen. In den offiziellen Ranglisten sieht das jedoch ganz anders aus. Im ersten Rennen ist der 19-jährige Winterthurer nicht im Klassement aufgeführt, weil die drei Carrera GT3 Cup des Teams Fach Auto Tech nach der technischen Kontrolle disqualifiziert wurden. Fünf Positionen zurück ging es im zweiten Rennen als Folge einer nachträglich aufgebrummten 5-Sekunden-Strafe wegen eines zu aggressiven Überholmanövers.

 

„So habe ich mir den Einstieg in den Carrera Cup wirklich nicht vorgestellt“, ärgerte sich Ferati. „Der Speed war trotz der schwierigen Wetterverhältnisse da auf dem famosen Circuit von Spa-Francorchamps, aber ich wollte zuviel und habe einige Fehler gemacht.“ Das Unheil begann schon im Qualifying.

 

Dem Schweizer Mitglied des Porsche Talentpools wurden auf der nassen Piste wegen Überschreitens der Track-Limits drei Runden gestrichen, darunter die schnellste. So musste er sich im imposanten Feld von 32 Fahrern zweimal mit Startplatz 26 bescheiden. „Die erste Verwarnung hat mich aus dem Konzept gebracht. Ich wollte dann mehr als möglich war. Das war definitiv der falsche Ansatz, aber ein weiterer Schritt in meinem Lernprozess auf dieser professionellen Stufe.“

 

Es sollte aber noch schlimmer kommen. Im einzigen Auftritt auf trockener Piste wurde Ferati in der Startphase des ersten Rennens umgedreht und landete im Kiesbett. Dank der nachfolgenden Safety-Car-Phase fand er trotzdem wieder Anschluss und gewann mit kecken Angriffen nicht weniger als neun Positionen – so viele wie keiner an diesem Wochenende.

 

Ähnlich stark war Feratis Startphase im zweiten Lauf bei garstigen Wetterverhältnissen. Er kam mit Aussichten auf Punkte als 20. aus der ersten Runde zurück, riskierte dann aber zu viel und touchierte einen Konkurrenten so heftig, dass die Spurstange seines 515-PS-Boliden beschädigt wurde. Dass er trotz dieses Handicaps den 19. Platz ins Ziel rettete, war ein Aufsteller. „Ich habe es selbst verbockt, konnte aber trotz lädierter Lenkung das Tempo meiner direkten Konkurrenten mitgehen. Das stimmt mich optimistisch für den weiteren Verlauf der Saison.“

 

Dominatoren des ersten Carrera-Cup-Wochenendes waren drei Niederländer und ein Brite. Harry King gewann das Qualifying und das erste Rennen. Meisterschaftsfavorit ten Voorde wurde zweimal Zweiter und Loek Hartung übernahm dank dem Sieg im zweiten Lauf und einem dritten Platz die Führung. Auf demselben Niveau fuhr auch Feratis Teamkollege Morris Schuring, der mit einem Podestplatz Schadenbegrezung nach der Disqualifikation am Vortag Schadenbegrenzung machte. „Bei der technischen Kontrolle wurden bei unseren Autos zwei lose Schrauben an der vorderen Stossstange gefunden. Völlig unerwartet hat uns das den Saisonauftakt vermiest“, kommentierte Teamchef Alex Fach.

 

Stand nach 2 Rennen: 1. Loek Hartog (Ho), 41 Punkte; 2. Larry ten Voorde (Ho),40; 3. Harry King (Gb), 35; 4. Bastian Buus (Dä), 24; 5. Harri Jones (Au), 20; 6. Theo Oeverhaus (De), 19; 7. Morris Schuring (Ho), 16. 8. Alexander Tauscher (De), 14. – Ferner: 29. Jasin Ferati (Sz), 0. – 32 klassiert.

 

Nächste Rennen: 10./11. Juni: Hockenheim; 24./25. Juni: Zandvoort; 5./6. August: Nürburgring.