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Desaster im Kiesbett

Die Kiesbetten auf dem Sachsenring haben den Aufwärtstrend von Jasin Ferati im Porsche Carrera Cup gestoppt. Im ersten Rennen blieb der 20-jährige Winterthurer kurz nach dem Start endgültig stecken. Im zweiten konnte er sich wieder befreien, verlor aber erneut Positionen und Punkte.

 

Der zweite Auftritt im Osten Deutschlands hat Jasin Ferati kein Glück gebracht. Bezüglich TV-Präsenz kam ihm zwar keiner nahe, in der Meisterschaftswertung aber musste er sich mit einem einzigen Punkt bescheiden. Der Hauptgrund dafür ist klar: Auf dem ehrwürdigen Sachsenring gibt es anders als auf dem Lausitzring noch Kiesbetten in den Auslaufzonen. Diese wurden dem Mitglied des Porsche Talentpools zweimal zum Verhängnis – einmal völlig unverschuldet, einmal aus Übermut.

Das Debakel im ersten Rennen nahm früh seinen Lauf. Ferati startete mit der TV-Kamera an Bord aus der 15. Position gut und verbesserte sich um eine Position. Das wollte Ghislain Cordeel, sein direkter Gegner in der Rookie-Wertung, partout nicht akzeptieren. Der Belgier wagte in der zweiten Runde einen ungestümen Angriff, touchierte dabei Feratis Heck. Beide landeten im Kiesbett und kamen nicht mehr heraus. Dass Cordeel für das Manöver bestraft wurde, war kein Trost. Das erneut lockende Rookie-Podium ging ebenso verloren wie der locker erreichbare Top-12-Platz.

„Ich war ausser mir vor Wut, hätte alles zerstören können. Zum Glück hat mich die TV-Kamera daran gehindert“, gestand Ferati. „Ich war auf einem Podestplatz und er ist einfach in mich rein gefahren. Dann wollte er mir auch noch die Schuld zuschieben.“

Auf seine Kappe nehmen musste Ferati den zweiten Ausflug ins Kies. Wieder aus der 15. Position gestartet, rückte er schnell auf Platz 13 vor, musste dann aber mitansehen, wie sein Vordermann den Anschluss an die Spitzegruppe verlor. Das ermunterte ihn zu einer Attacke ausgangs der Zielgeraden, und dabei verpasste er den Bremspunkt deutlich. Er konnte sich diesmal zwar aus eigener Kraft aus dem Kiesbett befreien, verlor dabei aber fünf Positionen. „Das war mein Fehler, keine Frage. Ich wollte zu viel und hatte keine Geduld“, sagte er. Dass es mit Platz 15 trotzdem noch zu einem Punkt reichte, war der turbulenten Schlussrunde zu verdanken, in der sich Cordeel diesmal mit seinem Teamkollegen Alexander Fach anlegte.

„Das war nicht das Wochenende, wie ich es erhofft hatte. Es war aber extrem lehrreich, da ich gelernt habe, mich in schwierigen Situationen zu beherrschen. Auf dem Red-Bull-Ring kann es nur besser werden,“ blickt Ferati voraus.

Porsche Carrera Cup Deutschland

Stand nach 12 Rennen: 1. Larry ten Voorde (Ho) 253 Punkte; 2. Bastian Buus (Dä) 189; 3. Loek Hartog (Ho) 175; 4. Harry King (Gb) 173; 5. Morris Schuring (Ho) 139; 6. Leon Köhler (De) 82; 7. Theo Oeverhaus (De) 56; 8. Huub van Eijndhoven 72; 9. Vincent Andronaco (De) 68; 10. Harri Jones (Au) 58; 11. Alexander Fach (Sz) 57. – Ferner: 19. Jasin Ferati (Sz) 23. – 36 Fahrer klassiert.

Rookie-Wertung: 1. Oeverhaus 191; 2. Andronaco (De) 180; 3. Jones 170; 4. Janne Stiak (De) 145; 5. Ghislain Cordeel (Be) 133; 6. Ferati 131. – 14 Fahrer klassiert.

Nächste Rennen: 23./24. September Red Bull Ring; 21./22. Oktober Hockenheim.