Mit Zittern und Bangen aufs Podest
Zweimal in den Punkten in der Gesamtwertung des Porsche Carrera Cups und einmal auf dem Podest bei den Rookies: Der Winterthurer Jasin Ferati ist auf dem Red Bull Ring in der Steiermark auf die Erfolgsspur zurückgekehrt.
Es war ein langes Zittern und Bangen. Dank gezielter Zurückhaltung in der Schlussphase hat Jasin Ferati im drittletzten Saisonrennen den vorher erkämpften dritten Platz in der Rookie-Wertung ins Ziel gebracht. „Als sich nach der Hälfte des Rennens der Reifendruck-Sensor mit ständig sinkenden Werten bemerkbar machte, wurde das Finale zur Nervensache“, versicherte der Winterthurer. „Dank fünf Sekunden Vorsprung auf meine Verfolger konnte ich etwas Tempo wegnehmen, den Kerbs ausweichen und die Reifen schonen. Ich eierte nur noch herum. Die Runden wurden länger und länger, die Anspannung und der Stress immer grösser. Umso riesiger war die Freude, als ich es fast ohne Luft doch noch ins Ziel schaffte.“
Der vierte Podestplatz der Saison war der Lohn für die intelligente Fahrweise. Ganz zufrieden war Ferati trotzdem nicht: „Ich hatte ein phantastisches Auto, einen tollen Speed und konnte problemlos mit der Spitzengruppe mithalten. Ohne Reifenschaden hätte ich es auf einen Top-10-Platz und die zweite Position bei den Rookies schaffen können. So aber musste ich froh sein, keinen der anfangs gewonnen Plätze zu verlieren.“
Schlüssel des Erfolges war ein perfektes Überholmanöver gegen seinen belgischen Erzrivalen Ghislain Cordeel. Tags zuvor hatte er dasselbe versucht, dabei aber den Bremspunkt verpasst, viel Zeit verloren und vielleicht auch ein weiteres Podium verpasst. „Am Samstag war ich zu ungestüm, am Sonntag wusste ich genau, worauf es ankam. Völlig klar im Kopf habe ihn lange beobachtet und im richtigen Zeitpunkt zugeschlagen“, freute sich der 20-jährige Winterthurer. Punktgleich reisen die beiden Rookies jetzt zum Saisonfinale nach Hockenheim.
Knackpunkt auf dem Weg nach oben bleibt das Qualifying. Wäre es Ferati gelungen, die besten Abschnittszeiten auf dem Red-Bull-Ring auf den zwei schnellsten Runden zu vereinen, hätte er sich Startplätze im ersten Dutzend gesichert. So aber musste er sich mit den Positionen 17 und 15 bescheiden. Dass er sich in diesem besonders hart umkämpften Umfeld zweimal um drei Plätze verbessern konnte, ist eine Bestätigung des schlummernden Potenzials und wurde mit sechs Meisterschaftspunkten belohnt.
Der bald 27-jährige Niederländer Larry ten Voorde sicherte sich mit dem sechsten Saisonsieg und einem fünften Platz vorzeitig den bereits dritten Meistertitel im Porsche Carrera Cup Deutschland. Zweiter Laufsieger auf dem Red-Bull-Ring wurde der Gesamtzweite, Porsche-Junior Bastian Buus aus Dänemark.
Porsche Carrera Cup Deutschland
Stand nach 14 Rennen: 1. Larry ten Voorde (Ho) 289 Punkte; 2. Bastian Buus (Dä) 230; 3. Harry King (Gb) 209; 4. Loek Hartog (Ho) 206; 5. Morris Schuring (Ho) 155; 6. Leon Köhler (De) 105; 7. Theo Oeverhaus (De) 91; 8. Huub van Eijndhoven 78; 9. Vincent Andronaco (De) 75; 10. Alexander Tauscher (De) 73; 11. Alexander Fach (Sz) 71. – Ferner: 18. Jasin Ferati (Sz) 29. – 37 Fahrer klassiert.
Rookie-Wertung: 1. Oeverhaus 241; 2. Andronaco (De) 200; 3. Harri Jones (Au) 199; 4. Janne Stiak (De) 169; 5. Jasin Ferati (Sz) 160; 6. Ghislain Cordeel (Be) 160. – 14 Fahrer klassiert.
Letzte Rennen: 21./22. Oktober Hockenheim.