Newsletter 6 Jasin Ferati – August 2024
Podestplatz beim Comeback in Mugello
Jasin Ferati hat beim Comeback in der italienischen GT-Meisterschaft mit dem Ferrari 296 GT3 von AF Corse im Qualifying beeindruckt, mit seinem finnischen Emil-Frey-Academy-Kollegen Luka Nurmi aber bessere Klassierungen als den dritten Podestplatz beim Finale in Mugello verpasst.
“Nach der viermonatigen Zwangspause wusste ich nicht so recht, wo ich stehe und was ich zu erwarten habe. So bin ich ohne Druck und Erwartungshaltung an die Sache heran gegangen”, versicherte der 21-jährige Winterthurer. “Bei den Tests am Freitag habe ich schnell gemerkt, dass der Speed trotz mangelnder Fahrpraxis stimmt. Nur zwei Fahrer, die neue Reifen aufgezogen hatten, waren vor mir. Im Qualifying der Topgruppe am Samstagmorgen konnte ich noch zulegen. Mit 1:45,784 gelang mir als hinter BMW-Werksfahrer Max Hesse und meinen früheren F3-Teamkollegen Pietro Delli Guanti im Audi R8 LMS als schnellstem Ferrari-Fahrer die drittbeste Runde des ganzen Wochenendes. Ohne Ausrutscher in der letzten Runde wäre sogar die Pole-Position für Rennen 2 möglich gewesen.
Allein optimale Rundenzeiten hinzulegen, ist das eine. Eine andere Geschichte ist es, diese Performance im Rennen zu bestätigen. Im ersten Lauf konnte mir Luka Nurmi den Ferrari 296 GT3 als Leader übergeben. Nach einer weiteren Safety-Car-Phase lag mir Hesse mit dem auf den Geraden viel schnelleren BMW aber im Nacken und attackierte sofort heftig. Ich wollte mich nicht geschlagen geben und habe alles versucht, um ihn hinter mir zulassen. Abseits der Ideallinie habe ich dann bei einer leichten Berührung mit dem BMW die Kontrolle über das Wagen verloren und mich von der Piste gedreht. So einen sicheren zweiten Platz drei Minuten vor Schluss zu verlieren, ist bitter für das ganze Team.
Der mehr als ärgerliche Zwischenfall hatte auch Auswirkungen auf das zweite Rennen. Um keine Karambolage zu riskieren, war ich beim Start aus Position 3 zu zu vorsichtig und habe mehrere Positionen verloren. Dank einem perfekten Boxenstopp kam nach dem Fahrerwechsel Luka Nurmi auf Rang 3 ind Rennen zurück und konnte diese auch behaupten. So reichte es hinter dem Audi der neuen italienischen Meisterschaftsleader Mazzola/Delli Guanti und dem BMW des Deutschen Duos Klingmann/Hesse trotzdem noch aufs Podest. Ein Erfolg, der mich zufrieden, aber nicht glücklich macht. Wir hätten dieses Rennen gewinnen können.
Positiv stimmt es mich, dass ich nach der harten Zeit im Spital und dem anschliessenden, langen Aufbautraining bereits wieder den nötigen Speed habe. Was mir derzeit fehlt, ist einfach die notwendige Rennpraxis.”