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In den Fängen von Monaco

Jasin Ferati Newsletter Nr. 5 / 2021 (22. Mai)

In den Fängen von Monaco

 

Der legendäre Stadtkurs von Monaco hat Jasin Ferati kein Glück gebracht: Der 17-jährige Winterthurer blieb am dritten Formel-3-Rennwochenende nach Abstimmungsproblemen im Training und einer Leitplanken-Berührung im Rennen ohne zählbares Ergebnis.

 

Der vorläufig letzte Auftritt der europäischen Formula Regional im Rahmen eines Formel-1-WM-Laufes war für den Rennfahrer-Nachwuchs eine extreme Herausforderung. Um sich mit dem ungewöhnlichsten aller Grand-Prix-Circuits vertraut zu machen, standen den 33 Teilnehmern nur 50 Trainingsminuten zur Verfügung. Das ist auch Jasin Ferati und den anderen Schweizern zum Verhängnis geworden. Der Winterthurer Monolite-Fahrer konnte sich im alles entscheidenden Qualifying nur für eines der beiden Rennen qualifizieren und machte in diesem schon früh unliebsame Bekanntschaft mit den Leitplanken. 

 

„Monaco war zwar kein erfolgreiches Rennwochenende, hat mir aber die bisher schönsten Tage meines Lebens beschert“, gestand Ferati. „Als Rennfahrer im Einsatz zu sein in der einmaligen Atmosphäre dieser mondänen Umgebung ist etwas Einzigartiges, das ich nie vergessen werde und unbedingt wieder erleben möchte. Dass es dafür bessere Resultate braucht, ist mir durchaus bewusst. Bei der Premiere ist leider zu viel schief gelaufen. In der einzigen Trainingsession habe ich kein Vertrauen gefunden zum Auto und konnte deshalb nie richtig pushen. Im Qualifying war es ähnlich. 07.55 Uhr als Startzeit war ebenso gewöhnungsbedürftig wie das Set-up des Fahrzeugs, das mangels Erfahrungswerten gleich eingestellt wurde wie bei meinem Teamkollegen Pietro Delli-Guanti. Damit bin ich gar nicht klar gekommen. Die Pace war nicht gut und ich bin in meiner Gruppe nicht über Position 15 hinausgekommen: Drei Plätze zu weit hinten, um mich für beide Rennen zu qualifizieren. Entsprechend gross war die Enttäuschung.“ 

 

Eine ganz andere Gefühlswelt umgab den Winterthurer nach dem für ihn leider viel zu kurzen Rennen. „Mit einer komplett anderen Abstimmung ist es viel besser gegangen.  Dank einem guten Start konnte ich schnell zwei Positionen gut machen und mich von der Schlussgruppe lösen. Schnell bin ich dann auch dem das Mittelfeld abschliessenden Ferrari-Schützling Dino Beganovic näher gekommen. Mit vielen Fahrern direkt vor mir habe ich nach der Zielgeraden einige Meter zu spät gebremst und bin  etwas zu schnell in die Sainte-Devote-Kurve reingefahren und habe mit dem Hinterrad die Leitplanken touchiert. Dabei ist die Aufhängung so stark beschädigt worden, dass ich das Rennen an den Boxen aufgeben musste.“

 

Auch den anderen Schweizern hat Monaco kein Glück gebracht: Barcelona-Sieger Grégoire Saucy wurde gleich in zwei Unfälle verwickelt. Die Führung im Gesamtklassement konnte der Jurassier trotzdem verteidigen. Er spürt jetzt aber neben Mercedes-Zögling Paul Aron auch die beiden souveränen Monaco-Laufsieger Isaaac Hadjar und Zene Maloney im Nacken. Axel Gnos und Léna Bühler qualifizierten sich wie Ferati nur für ein Rennen, rückten dort aber dank einer spektakulären Massenkarambolage mit fünf Ausfällen auf die Plätze 19 und 20 vor.  

 

Monaco, Rennen 1: 1. Isaac Hadjar (Fr) 32:56,410. 2. Zane Maloney (Barbados) 7,401. 3. Paul Aron (Est) 10,400. 4. Hadrien David (Fr) 10,863. 5. Patrick Pasma (Fi) 12,385. – Ferner: 19. Axel Gnos (Sz) 47,375, 20. Léna Bühler (Sz) 47,675. 22. Grégoire Saucy (Sz) 52,890. – Nicht klassiert: Jasin Ferati (Sz), Aufhängungsschaden nach Touchieren der Leitplanke.

Rennen 2: 1. Maloney 34:04, 510. 2. Hadjar 0,459. 3. David 0,989. 4. Alex Quinn (Gb) 1,552. 5. Pasma 2,240. – Nicht klassiert:  Saucy. – Nicht qualifiziert: Gnos, Ferati, Bühler. 

Stand nach 6 von 20 Rennen (34 Fahrer): 1. Grégoire Saucy (Sz) 85 Punkte. 2. Aron 72. 3. Hadjar 70. 4. Quinn 68. 5. Maloney 62. 6. David 54. 7. David Vidales (Sp) 45. 8. Gabriele Mini 38, Erster der Rookie-Wertung. – Ferner: 21. Gnos 0. 29. Ferati 0. 30. Bühler 0. – Teamwertung (12): 1. R-ACE Grand Prix 159. 2. ART Grand Prix 121. 3. Prema Powerteam 118. 3. Arden Motorsport 104 – Ferner: 9. Monolite Racing 0. 

Nächste Rennen: 29./30. Mai Le Castellet.